Zahnklinik versus ambulante MKG-Chirurgie

  • Die komplexe Zahnbehandlung steht an, der Zahnarzt des Vertrauens möchte überweisen – wo aber ist man als Patient mit Zahnersatz und Zahnimplantat am Besten aufgehoben?
  • In der Zahnklinik, von denen es immer mehr zu geben scheint, oder in den ambulanten Praxen der ebenso zahlreichen MKG-Chirurgen / Implantologen?
  • In weniger besiedelten Gebieten oder gar „auf dem Land“ stellt sich diese Frage mitunter gar nicht: Implantologie?
  • Knochenaufbau im Kiefer?

Hier muss man als Patient „nehmen“, was sich in der Nähe oder überhaupt in Reichweite befindet.

Manchmal ist es nur die örtliche Zahnarztpraxis, mit ein wenig Glück aber auch ein MKG-Chirurg. Auf die Idee zu wählen, zu vergleichen, Vor- und Nachteile abzuwägen, käme aber hier gewiss niemand.

Anders sieht es aus in Ballungsräumen: Hamburg, Berlin, Frankfurt, München, oder als Klassiker das Ruhrgebiet mit seinen nahtlos ineinander übergehenden Großstädten: Wer beispielsweise in Duisburg wohnt hat gleich dort die Auswahl zwischen mehreren Zahnkliniken (die spezialisierte Kaiserberg-Klinik: duisburg-zahnklinik.de sowie mkg-chirurgische Abteilungen in den regulären Duisburger Krankenhäusern, z.B. evkln.de/wir-ueber-uns/kliniken/mund-kiefer-gesichtschirurgie/) oder Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie, in den direkten Nachbarstädten wie Moers wartet bereits die „Konkurrenz“ nur einen Steinwurf entfernt.

Das Verwunderliche: So ungerne zahlreiche Menschen grundsätzlich in ein Krankenhaus gehen, fühlen sie sich mit ihrer Zahnbehandlung in einer Klinik doch meist sicherer. Auch, wenn das meist mit einem mehrtägigen Aufenthalt verbunden ist, im Gegensatz zu einer ambulanten Behandlung in der Praxis, nach der der Patient wieder nach Hause gehen kann. Dort aber steht er dann mit etwaigen Komplikationen (Schmerzen, Blutungen) und vor allem der Unsicherheit (Ist dieser Schmerz normal?) alleine – in einem Krankenhaus ist die nächste Schwester oder der Arzt nur einen Ruf (oder Notfall-Knopf) weit entfernt. Nicht unwichtig für das subjektive Empfinden.

  • Was sind neben diesem subjektivem Empfinden aber belastbare, objektive Fakten?
  • Was spricht, ob in Duisburg, Moers oder anderswo – für die MKG-Chirurgie, was für den Klinikaufenthalt?

 

Behandler und Personal:

One-Man-Show der MKG versus Teamwork der Klinik?

Ganz klar: Die ambulante MKG Chirurgie ist von ihrem Kopf geprägt, dem behandelnden Arzt. Alles ist auf ihn/sie zugeschnitten, aber auch gewissermaßen abhängig. Auf der einen Seite ist die „One-Man-Show“ (in vielen Gemeinschaftspraxen sind es durchaus auch Teams!) von Vorteil: Stichworte sind hier die persönliche Bindung von Patient zum Arzt, das Vertrauensverhältnis.

In einer Zahnklinik arbeitet hingegen eine ganze Schar von Fachzahnärzten gemeinsam.

Für den Patienten einerseits etwas unübersichtlicher und anonymer, aber auch mit Vorteilen verbunden: Kieferchirurgen, Parodontologen, Endodontologen, Implantologen – alles unter einem Dach und jeder hochgradig spezialisiert. Wenn diese noch als eingespieltes Team agieren, umso besser.

Besonders beruhigend für viele Patienten: Die Tatsache, dass in einer Zahnklinik auch Anästhesisten standardmäßig arbeiten. Also DIE Spezialisten in Sachen Betäubung, Narkose und Schmerzreduktion. Inbegriffen zahlreiche Möglichkeiten und Verfahren, die eine normale MKG-Chirurgie nur selten bietet. Hier setzt der Behandler die Betäubungsspritze an (Lokalanästhesie) – und das war es in den meisten Fällen. Nur in wenigen mkg-chirurgischen Praxen sind Teil- oder Vollnarkosen an der Tagesordnung. Schon allein deshalb, da solche immer auch mit Risiken verbunden sind und auch im Nachgang eine Überwachung erfordern.

 

Technik und Ausstattung:

High-Tech hält auch bei MKG-Chirurgen Einzug

Immer wieder sagt man der Zahnklinik die bessere technische Ausstattung nach: Zugegeben – mit den hochtechnisierten Operationssälen könnten die wenigsten Implantologie Praxen mithalten. Doch auch das Equipment in den Arztpraxen, die sich oftmals gar „Praxisklinik“ nennen, wird immer besser und ausgereifter. Sowohl, was Diagnoseverfahren angeht (CAD/CAM ist eine Selbstverständlichkeit) als auch die Behandlungs- und Operationsmethoden selbst.

 

Kosten

Kostenfalle Zahnklinik – Sparen in der MKG-Chirurgie?

Zahnersatz und gerade Implantate sind immer auch eine Kostenfrage – erst recht, wenn eine der Zahnkliniken ins Spiel kommt. Längst nicht alle Behandlungen und Anästhesien werden von der Krankenkasse bezahlt. Privatpatienten müssen sich hier keine Sorgen machen – für alle anderen gilt es abzuwägen.

Doch die klinische Variante hat unter gewissen Gesichtspunkten auch Vorzüge: schlanke Strukturen und oftmals weniger Verwaltungsaufwand aus bei einem einzelnen Spezialisten und seiner Praxis. Je nach Größe und Patientenanzahl ergeben sich auch Kostenvorteile bei Zahntechnik und zahntechnischem Material.

In MKG-Chirurgien lässt sich die Kostenfrage nicht verallgemeinern und hängt von der einzelnen Praxis ab.

 

Zahntechnik inklusive?

Wie steht es um die Kooperation mit Dentallaboren?

Apropos Zahntechnik: Die Frage des Dentallabors gehört unweigerlich auch zu diesem Vergleich dazu. In Kliniken sind die Labore und ihre Zahntechniker meist unmittelbar integriert. Das steht tendenziell für kurze Wege und eine bessere Abstimmungsmöglichkeit, was nur zum Vorteil des Patienten sein kann. Nicht selten lernen Patienten ihren zuständigen Zahntechniker sogar persönlich kennen – und dieser wiederum die Wünsche und Bedürfnisse des Betroffenen.

In der MKG Chirurgie kann dies zwar auch der Fall sein (nicht selten arbeiten gerade die Spezialisten immer wieder mit EINEM Labor ihres Vertrauens zusammen), aber in der Regel läuft es doch etwas anders ab.

 

FAZIT

Es ist und bleibt letztlich eine Gewissensfrage. Verlässliche Statistiken oder Umfragen zur Patientenzufriedenheit in der MKG-Chirurgie oder Zahnklinik gibt es jedenfalls nicht – obwohl sich ein direkter Vergleich in Ballungsräumen wie Duisburg doch geradezu anbieten würde. Hier besteht noch Nachholbedarf der Akteure.