Wichtige Beteiligte auf dem Sektor Zahnersatz

Wenn man als alter oder junger Mensch Zahnersatz braucht, gerät man allzu schnell in ein vielschichtiges Miteinander von mannigfaltigen Akteuren, in dem man sich erst einmal zurechtfinden muss: Einerseits Zahnärzte, darüber hinaus aber Dentallabore / Zahntechniker, gesetzliche und private Krankenversicherungen – und auch aufstrebende Akteure wie die zusätzlichen Zahnversicherungen.

Die veränderten Konstellationen auf dem Dentalmarkt – unter anderem mit Blick auf z.B. Auslandszahnersatz – führen zu erhöhtem Kooperations- und Abstimmungsbedarf, die mittlerweile enorme Herausforderungen mit sich bringt.

Und mittendrin: der Patient, dem eine bestmögliche, zunehmend aber auch bestpreisige Behandlung zuteil werden soll. Vieles ist dabei noch in der Entstehungsphase, im Werden und im Wandel.

Wer sich ein Bein bricht, kommt ins nächste Krankenhaus, wird dort behandelt und erhält einen Gips. Zur Nachsorge geht es zum örtlich ansässigen Unfallchirurgen und irgendwann ist der Gips ab – und alles wieder gut. Die Krankenkasse übernimmt die Kosten.

Ist jedoch ein Zahn kaputt und muss ersetzt werden, stehen gleich eine Vielzahl von Entscheidungen an:

  • Bei welchem Zahnarzt lässt man die Behandlung vornehmen, oder soll es gar in eine Zahnklinik gehen?
  • Wer stellt die Zahnimplantate, Kronen oder Brücken her?
  • Kommt Zahnersatz aus dem Ausland in Betracht?
  • Und wie finanziert sich das Ganze?

Sorgen, die sich der Beinpatient niemals machen müsste – der Zahnpatient aber schon.

Wir werfen einen Blick auf die einzelnen Akteure des Dentalsektors, auf ihre Interessen, Erwartungen und Rollen, die sie spielen.

 

Zahnersatz aus allen relevanten Perspektiven

Patient

Der Patient steht zunächst einmal „zwischen den Stühlen“ – er erhält vom Zahnarzt die Diagnose, befindet sich rasch in einem Beratungsgespräch über Behandlungsmethoden, Heil- und Kostenpläne (HKPs) und Alternativen. Krone oder Brücke? Herausnehmbarer oder festsitzender Zahnersatz? Gleichzeitig muss er, wenn er bei seinem Eigenanteil sparen möchte, vergleichen – sowohl etwaige günstigere Heil- und Kostenpläne von anderen Zahnärzten als auch mögliche Dentaldienstleister, die seinen Zahnersatz preiswert(er) herstellen. Hat er eine Zusatzversicherung, gilt es diese rechtzeitig zu kontaktieren – und seine eigene Krankenkasse sowieso, bei der er den HKP einreichen muss.

Patienten wünschen eine hochwertige, aber auch preislich bezahlbare Versorgung. Gleichzeitig aber auch ein Mindestmaß an Beratung, Service und Hilfestellung – denn oft genug sind die dritten Zähne ein Angstthema, das mit vielen Fragen und Ungewissheiten behaftet ist.

Mehr Informationen für Patienten und ihre gesunden Zähne:
Unabhängige Patientenberatung (Startseite): www.unabhaengige-patientenberatung.de
Patientenhilfe Zahnersatz: http://www.patientenhilfe-zahnersatz.de/
Bundeszahnärztekammer – Patienten: http://www.bzaek.de/patienten.html
Deutscher Patientenschutzbund: http://www.dpsb.de/

 

Zahnarzt

Der Zahnarzt will – das steht außer Zweifel – dem Patienten die bestmögliche Zahnbehandlung ermöglichen. Gleichzeitig muss er immer öfter Wünschen nach möglichst günstigen Alternativen nachkommen und somit auch auf Partnersuche in diesem Bereich gehen: günstige Dentallabore, die dennoch hohe Qualität anbieten. Der Behandler kann sich nicht auf einer langjährig bestehenden Partnerschaft mit zum Beispiel nur einem einzigen Labor beschränken. Auch gilt es zunehmend, Aufgeschlossenheit zu zeigen für alternative Produktionswege, wie Zahnersatz aus dem Ausland, die immer stärker nachgefragt werden.

Mehr Informationen für/über Zahnärzte:

Bundesverband der implantologisch tätigen Zahnärzte: https://www.bdizedi.org/
Institut der deutschen Zahnärzte (Startseite): http://www.idz-koeln.de/
Zahnärztliche Mitteilungen online: http://www.zm-online.de/

 

Dentaldienstleister

Ihnen kommt im Zahnersatzprozess eine Schlüsselrolle zu: Sie sind die Mittler zwischen Zahnarzt/Patient und Labor und betreiben vielfach preisgünstigere Labore im nahen und fernen Ausland, um niedrigere Eigenanteile für Patienten garantieren zu können. Hieraus ist ein regelrechter Wettbewerb entstanden, der nicht selten in Sonderangeboten und Rabatten mündet.

Gleichzeitig sind die Dienstleister im Wortsinne und leisten Service, Beratung und Aufklärung für Patienten ebenso wie sie die Qualität, gerade bei Auslandszahnersatz, durch vielfältige Mechanismen sicherstellen.

Dentaldienstleister ist jedoch nicht gleich Dentaldienstleister: Die einzelnen Konzepte und Ansätze unterscheiden sich zum Teil erheblich. Hier gilt es für Patienten genau zu vergleichen und dann gewissenhaft zu entscheiden.

 

Dentallabor

Sie sind quasi in der neuen Bezeichnung der Dienstleister (s.o.) aufgegangen, da ihr Handlungsfeld der reinen Herstellung von Zahnimplantaten, Zahnkronen, Veneers und Brücken inzwischen zu beschränkt ist. Dennoch gibt es noch zahlreiche ihrer Art, regional und lokal stark verwurzelt und mit Zahnärzten verbandelt.

Der Wettbewerbsdruck, gerade auch durch Zahnersatz aus dem Ausland und dort betriebene oder verpartnerschaftlichte Labore, ist jedoch hoch.
Adressen, Kontakt und Informationen:

Datenbank für Dentallabore: http://www.dentallabore.org/
Zahnlabor Verzeichnis: http://www.dentallabor.die-endverbraucher.de/
Dentallabor online: http://www.dlonline.de/

 

Krankenkassen

Dadurch, dass Krankenkassen schon lange nicht mehr die volle Finanzierung von Zahnersatzleistungen übernehmen, sind Patienten oftmals eigenständig unterwegs: Sie schließen private Zusatzversicherungen ab (siehe unten), suchen sich günstige Dentalanbieter und wechseln manchmal gar ihre Zahnärzte. Dennoch leisten die Kassen nach wir vor einen nicht zu unterschätzenden Anteil: Ob, Krone oder Brücke – der Heil- und Kostenplan muss bei ihnen eingereicht und genehmigt werden! Und: Die bestehende Regelversorgung kann durch das Bonussystem immerhin erhöht werden. Auch die Kassen aber sind einem Wandel unterworfen: inzwischen leisten sie gezielt Hilfestellung bei der Suche nach günstigen Angeboten und tolerieren längst die vielen unterschiedlichen Formen von Auslandszahnersatz, wenn diese eine Mindestmaß an Qualität aufweisen.

Allgemeine Informationen / Artikel zum Thema dritte Zähne und ihre Kosten:

Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (Startseite): http://www.kzbv.de/
Gesetzliche Krankenkassen: http://www.gesetzlichekrankenkassen.de/
Stiftung Warentest: http://www.test.de/Gesetzliche-Krankenversicherung-Alle-Infos-zum-Thema-Krankenkassen-1151006-1152041/

 

Zahnzusatzversicherungen

Steigende Preise und die fixe Regelversorgung der Krankenversicherung – das ist exakt die Nische der Zahnzusatzversicherungen, die gerade in letzten Jahren einen immer größeren Marktanteil erobern können.

Vielleicht noch nicht bei einer bezahlbaren Brücke, wohl aber bei der aufwändigen Krone und erst Recht beim Zahnimplantat: Patienten wollen auf Nummer sicher gehen, ihren Zahnersatz auch bezahlen zu können, wenn der Fall der Fälle eintritt, und nicht alle Mehrkosten aus eigener Tasche finanzieren zu müssen. Wann und für wen ein Abschluss einer Extraversicherung sinnvoll ist, muss im Einzelfall geprüft und entschieden werden. Obacht gilt es bei den Tarifen walten zu lassen und beim jeweiligen Leistungskatalog.

Überblick über Versicherungen und ihre Leistungen:

164 Zahnzusatzversicherungen im Vergleich: http://www.waizmanntabelle.de/
Stiftung Warentest: http://www.test.de/thema/zahnzusatzversicherungen/
Check 24: http://www.check24.de/zahnzusatzversicherung/

Das Handlungsfeld Zahnersatz – äußerst komplex und mit vielen Akteuren, die es für einen Behandlungserfolg auf einen Nenner zu bringen gilt.